Bretten... Die Brettener Grünen haben am Sonntagvormittag im Bürgersaal des Alten Rathauses ihr Neujahrstreffen veranstaltet.
Neben lokalen Themen und Berichten aus der Gemeinderatsarbeit stand der Besuch von André Baumann, Staatssekretär im Umweltministerium Baden-Württemberg, im Mittelpunkt der Veranstaltung des Ortsverbands. Baumann sprach in seiner Rede eindringlich über die Herausforderungen des Klimawandels, der auch Baden-Württemberg zunehmend mit längeren Trocken- und Hitzeperioden belasten könnte. „Eine gute Klimapolitik ist unerlässlich, um den kommenden Veränderungen entgegenzutreten und gleichzeitig Vorsorge zu treffen“, betonte Baumann. Er hob zudem hervor, dass die Klimapolitik eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der globalen Migrationskrise spiele. Bereits jetzt seien mehr Menschen aufgrund klimatischer Veränderungen auf der Flucht als wegen kriegerischer Konflikte. Baumann lobte die Fortschritte in der Energiewende auf Bundesund Landesebene, insbesondere sei die Förderung erneuerbarer Energien beschleunigt worden. „Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck hat im Bereich der Windkraft gute Arbeit geleistet“, so Baumann. Er betonte, dass regional erzeugte grüne Energie nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll sei und von Unternehmen aktiv nachgefragt werde.
Zudem könnten Kommunen durch Pachteinnahmen von Windkraftanlagen finanziell profitieren. „Das ist ein Punkt, der ja auch hier in Bretten aufgrund der aktuellen Haushaltslage von Bedeutung sein könnte“, fügte er scherzhaft hinzu. Baumanns Botschaft: Die Energiewende sei machbar, und grüner Wasserstoff könne darüber hinaus künftig die Abhängigkeit von autokratischen Rohstofflieferanten beenden.
Die Brettener Gemeinderätinnen Ute Kratzmeier und Nina Tossenberger gaben Einblicke in das vergangene Gemeinderatsjahr. Im Fokus standen dabei eine klimafreundliche Stadtentwicklung und die jüngste Haushaltsklausur. Tossenberger betonte zudem die Bedeutung der Jugendbeteiligung und sprach sich für die Einführung eines Jugendklimarats aus. „Junge Menschen müssen beim kommunalen Klimaschutz mehr Gehör finden“, sagte sie. Hervorgehoben wurden Projekte wie die geplante kleine Gartenschau 2031, die Begrünung des Saalbachufers und die Aufwertung versiegelter Stadtflächen. Diese Vorhaben müssten ihrer Ansicht nach konsequent weiterverfolgt werden.
Thomas Holland-Cunz berichtete von neuen Diskussionsformaten der Grünen, die das politische Klima in Bretten beleben sollen. Der Ortsverbandssprecher nutzte die Gelegenheit, um auf den Wahlkampf zur vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar hinzuweisen. Die Brettener Grünen wollen ab dem 1. Februar jeden Samstag mit Infoständen auf dem Marktplatz präsent sein, kündigte Holland-Cunz an. Ziel sei es, den direkten Austausch mit Wählerinnen und Wählern zu fördern und deren Anliegen besser kennenzulernen. Staatssekretär André Baumann wünschte seinen Brettener Parteikolleginnen und -kollegen für den Wahlkampf viel Erfolg. „Gemeinsam lassen sich die Dinge in diesem Land angehen. Jeder kann seinen Teil beitragen“, betonte der Landespolitiker der Grünen.