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Pressemitteilungen aus 2023

Herrmann kündigt Zusage für Fahrradbrücke an

Vorhaben zwischen Bretten und Großvillars ist Thema beim Neujahrsempfang der Brettener Grünen

Bretten. Fast schon beiläufig fiel der entscheidende Satz, der am Sonntag beim Neujahrsempfang der Brettener Grünen Jubel hervorrief. „Wegen einer möglichen Fahrradbrücke zwischen Bretten und Großvillars wird sich in der nächsten Woche die Staatssekretärin bei der Stadt mit guten Nachrichten melden“, sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und überraschte damit die rund 70 Parteimitglieder sowie weitere Gäste, die sich im
Dorfgemeinschaftshaus in Diedelsheim versammelt hatten.
Die Fahrradbrücke, die zwischen Großvillars und Bretten beim Bau eines Radwegs entlang der Landstraße 1103 entstehen soll, wurde unter anderem vom Brettener Ortsverband des Allgemeinen Deutschen Fahrradbundes (ADFC) gefordert. Im vergangenen Jahr hatte es an der Landstraße Ortsbegehungen mit Vertretern der Stadt Bretten, Gemeinderäten und Landtagsabgeordneten gegeben. Hier schloss sich auch die Gemeinderatsfraktion der Forderung nach einer Brückenlösung an.

Regierungspräsidium und Verkehrsministerium prüften in den vergangenen Monaten die Pläne und Kosten einer solchen Brücke, die auf dem angedachten Fahrradweg für mehr Verkehrssicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer sorgen soll. „Die Variante des Weges mit der Brücke ist die Beste“, sagte
Verkehrsminister Hermann. Eine Querungshilfe über die Landstraße berge Gefahrenpotenzial, das bei einer Brücke nicht gegeben sei. Hermann betonte in seiner Rede, dass die Landesregierung sich große Ziele in Sachen Verkehrswende gesetzt habe. „Wir sind das erste Bundesland, das nun ein zweites, deutlich verschärftes Klimaschutzgesetz verabschiedet hat. Bis 2040 wollen wir hier im Ländle klimaneutral sein“, sagte der Landespolitiker.
Beim Verkehr müsse sich, um diese Ziele zu erreichen, noch viel tun. „Das gilt allerdings nicht nur für die Politik, sondern letztlich auch für jeden einzelnen von uns. Denn wenn entsprechende Angebote und Strukturen geschafft werden, dann müssen diese auch genutzt werden“, sagte Hermann weiter. In Bretten müssten beispielsweise weniger Fahrten mit dem Auto gemacht werden.

Das fand auch Brettens Bürgermeister Michael Nöltner (CDU), der beim Neujahrstreffen ein Grußwort sprach.„Wir haben in Bretten immer mehr Angebote, die es attraktiver machen, das Auto auch einmal stehen zu lassen“, so Nöltner. Hier sei der Halbstundentakt hervorzuheben, der mittlerweile bei allen Busverbindungen gelte. „In jedem Stadtteil fahren die Busse nun im Halbstundentakt in die Kernstadt. Das ist ein großer Fortschritt über den zu wenig gesprochen wurde“, meinte Nöltner.

Die Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz, Ortsverbandsprecher Thomas Holland-Cunz und Gemeinderat Otto Mansdörfer sprachen für die Grünen über weitere Anliegen der Grünen. Sowohl Holland-Cunz als auch Mansdörfer positionierten sich in ihren Reden klar gegen eine mögliche Südwestumgehung.„Ein solcher Neubau widerspricht der Verkehrswende“, sagte Grünen-Sprecher Holland-Cunz. Mansdörfer forderte eine verstärkte Entsieglung im städtischen Raum. „Große zugepflasterte Flächen müssen aufgebrochen werden“, so Mansdörfer.


(Text und Bild: Florian Ertl, BNN, 14.02.2023)

Gartenschau GmbH, Mobilitätswende und Umgehung im Fokus

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann war zu Gast beim Neujahrsempfang der Brettener Grünen

Bretten Der Ortsverband der Brettener Grünen hatte zum Neujahrstreffen eingeladen und neben den etwa 70 Gästen waren auch die Grünen-Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz und der badenwürttembergische Verkehrsminister Winfried Hermann in den Brettener Stadtteil Diedelsheim gekommen. In seiner Rede sprach Hermann vor allem über die Zukunft der Mobilität: "Für viele Menschen sind Kombinationen der Verkehrsmittel, zum Beispiel Auto, ÖPNV und Rad schon heute Alltag. Die dafür notwendigen Angebote fördern wir aktiv." Zur Sprache brachte Hermann auch das Mobilitätskonzept der Stadt: "Das Konzept zeigt die Herausforderungen und nennt Lösungen. Wir müssen die Angebote aber auch nutzen, denn die Mobilitätswende findet vor allem im Kopf statt." Zum Ende seiner Rede hatte Minister Hermann noch gute Nachrichten für alle Radfahrer, die von Bretten nach Kleinvillars unterwegs sind. Die auf dem Radweg geplante Querung der Landstraße, soll nun doch mittels einer Brücke realisiert
werden.

Auch der Brettener Bürgermeister Michael Nöltner sprach in seinem Grußwort über den Klimaschutz. Das Ziel, Bretten bis 2035 klimaneutral zu versorgen, sei "eine Herkulesaufgabe". Man werde unter anderem das Angebot zum E-Carsharing aufstocken. Zu den vier Elektrofahrzeugen sollen im Laufe des
Jahres zwei weitere kommen, darunter ein Kleinbus mit neun Sitzen. "Jetzt müssen die Fahrzeuge nur noch geliefert werden", so Nöltner.

Neben Mobilität kamen aber auch andere Themen zur Sprache: Andrea Schwarz erinnerte an die schreckliche Flut-Katastrophe im Ahrtal: "Auch für den baden-württembergischen Katastrophenschutz müssen wir die Feuerwehren und Hilfsorganisationen für die kommenden Herausforderungen des Klimawandels fit machen und, wo nötig, Ausrüstung ergänzen." Als Sprecherin für Bevölkerungsschutz mahnte sie auch den verantwortungsbewussten Umgang mit Notrufen an: "Es kann nicht sein, dass die 112 gerufen wird, wenn eigentlich der Hausarzt helfen kann."

Grünen-Stadtrat Otto Mansdörfer berichtete dagegen aus der Kommunalpolitik. Ein Schwerpunkt war dabei die bevorstehende Gartenschau. Mansdörfer betonte, das strukturelle Personalproblem in der Stadtplanung müsse zusammen mit der Gartenschau gelöst werden. "Lasst uns eine GmbH für Gartenschau und Stadtentwicklung gründen und alle Stadtplaner und Stadtplanerinnen an die Gesellschaft ausleihen. Sie können dann, neben ihrem Tarifentgelt, eine Gartenschau-Aufwandsentschädigung der GmbH erhalten."

Abschließend informierte der Sprecher des Ortsverbands, Thomas Holland-Cunz, über die Aktivitäten im letzten Jahr. Ein Thema auch hier: die Verkehrssituation in und um Bretten. "Das Mobilitätskonzept ist nach Meinung der Brettener Grünen gut geeignet, die Verkehrssituation in der Stadt zu verbessern", sagte Holland-Cunz im Hinblick auf die Entlastung der Innenstadt. "Besser als der Bau einer Umgehungsstraße, die Natur- und Nutzflächen zerstört und den Maßnahmen gegen die drohende Klimakatastrophe entgegen wirkt."

(Text und Bild: Thomas Holland-Cunz für Brettener Woche, 15.02.2023)

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