Stadtentwicklung

Bild: Thomas Rebel

Bretten, als abwechslungsreiche und naturnahe Region im Kraichgau, bildet einen Verbund aus der Kernstadt, mit ihrem hohen Maß an Grundversorgung und kulturellen Angeboten und den neun Stadtteilen, die eine selbstständige Gemeinschaft innerhalb des Stadtgefüges pflegenund gleichzeitig an die Kernstadt angebunden sind. Gemeinsam bilden sie die drittgrößte Stadt im Landkreis Karlsruhe.

Stadtplanung bedeutet für uns GRÜNE, die Potentiale der Stadt ganzheitlich zu betrachten und gemeinsam mit den Bürger*innen zu entwickeln. Dabei geht es uns um langfristige Ziele, um die Stadt attraktiv und zukunftsgerecht zu gestalten. Das Stadtentwicklungskonzept „Zukunft Bretten“ ist ein erster Ansatz für eine ganzheitliche Entwicklung in den Stadtteilen und in der Kernstadt. Es muss aber viel stärker in der Bürgerschaft verankert werden.

Bretten befindet sich mitten in einem Umgestaltungsprozess, der am Ende die Wohn- und Lebensverhältnisse stark verbessern wird. Was heute- vor allem in der Kernstadt- als Baustellen und Umleitungen wahrzunehmen ist, führt in Verbindung mit der Gartenschau 2031 zu einer deutlichen Aufwertung der Lebensqualität. Dafür haben wir gute Voraussetzungen.

Wir unterstützen deshalb …

  • die Umgestaltung von Pforzheimer und Weißhofer Straße zu einem schönen Stadtboulevard, in dem man sich gerne aufhält.
  • die Bebauung des ehemaligen Sporgassenparkplatzes mit Gesundheitszentrum, neuem Stadtplatz, Freitreppe zum Promenadenweg und Wohnen.
  • das private Bauprojekt „Böcklehaus“ mit den angefügten Neubauten, das uns die markante Ecke Sporgasse/Weißhofer Straße ganz neu erleben lassen wird.
  • das private Bauprojekt „Landmesserhaus“, mit dem die Eingangssituation zur Altstadt von Westen neu gestaltet wird.
  • die Umgestaltung des Seedammparkplatz  und des Viehmarktplatzes als Teil der Gartenschau in eine Grünanlage.
  • die Aufwertung und Zugänglichkeit unserer Wasserläufe Salzach, Weißach und Saalbach im Zuge der Gartenschau. Damit kann unter den großen Kastanien am Saalbach eine hochwertige Grünzone entstehen.

Leitlinie für die Quartiers- und Stadtteilentwicklung ist das Konzept der 15-Minuten-Stadt. Dies bedeutet, dass alle Orte des täglichen Bedarfs fußläufig in 15 Minuten zu erreichen sind.

Jeder Stadtteil hat seine eigene Identität. Die zu erhalten und weiterzuentwickeln ist uns GRÜNEN ein wichtiges Anliegen. Die städtebauliche Gestaltung folgt diesem individuellen Anspruch eines jeden Stadtteils, etwa wenn es um die jeweilige Ortsmitte geht. Die Ortsentwicklung sollte sich auf ortsnahe Randlagen, Nachverdichtung und Siedlungslücken konzentrieren

Die Grundversorgung sicherzustellen ist für jeden Stadtteil wichtig. Kleine Nahversorgerläden leisten einen wichtigen Beitrag, um ein Mindestmaß des täglichen Bedarfs sicherzustellen


Wohnen: Seit Jahren haben es Wohnungssuchende in Bretten schwer, eine Wohnung zu finden. Verschärft wird die Situation dadurch, dass mehrere größere private Bauprojekte aufgrund des Zinsanstiegs und der deutlich erhöhten Baukosten zum Erliegen gekommen sind. Damit fehlen einmal freifinanzierte Wohnungen und der Anteil geförderter Wohnungen, der dabei hätte gebaut werden müssen. Im preisgünstigen Segment stellt derzeit allein die Städtische Wohnungsbau GmbH Wohnungen her. Sie muss weiterhin voll handlungsfähig bleiben.

Wir unterstützen die Entwicklung, in den Brettener Neubaugebieten vermehrt Mehrfamilienhäuser und Reihenhäuser zu planen. Freistehende Einfamilienhäuser sind auf dem Rückzug und für immer weniger junge Familien finanzierbar. Mit ihrem großen Flächenverbrauch passen sie auch nicht mehr zum sparsamen Umgang mit Grund und Boden.

Generell sollte sich Stadtentwicklung stärker auf den Bestand konzentrieren und dort das vorhandene Potenzial nutzen. Das Bauen im Bestand in jeder Form – muss zur normalen Option für Bauwillige werden. Es gibt in Kernstadt und Stadtteilen zahlreiche untergenutzte Grundstücke, abgängige Bausubstanz und Möglichkeiten zum Dachgeschossausbau. Die formalen bürokratischen Hindernisse des Bauens im Bestand sollten zurückgenommen werden.

Gemeinschaftliches Wohnen in einem gemeinsam errichteten Anwesen ist eine Wohnform, die immer mehr Zuspruch findet. Wir GRÜNE wollen das auch in Bretten ermöglichen. Mehrere Familien tun sich zusammen, errichten gemeinsam eine Wohnanlage mit individuellen Wohnungen, die um Gemeinschaftseinrichtungen ergänzt werden. Dazu zählen Gemeinschaftsraum, Küche (indoor/outdoor), gemeinsame Außenbereiche, Hobbyraum/Werkstatt u.s.w. In Belgien und Holland ist diese Wohnform als „Community-Living“ bereits etabliert. Tun sich Senioren und junge Familien zusammen, ergeben sich vielerlei Synergieeffekte.

Diese alternativen und gemeinschaftlichen Wohnformen können durch eine Brettener Wohnungstauschbörse ergänzt werden. Wir setzen uns dafür ein, dass die Stadt Bretten eine solche Initiative prüft und unterstützt.

Wir GRÜNE werden uns weiterhin für einen Mietpreisspiegel in Bretten einsetzen.

Bei der Unterbringung geflüchteter Menschen hat die Verwaltung und die Zivilgesellschaft in den letzten Jahren Hervorragendes geleistet. Die zeitweise Unterbringung von Menschen in Not in modularen Anlagen, tragen wir mit, zumal die Anlagen in Bretten einen eigenen Bad-, Koch und Wohnbereich haben und so den Menschen mehr Privatsphäre bieten. Wir GRÜNE arbeiten nach Kräften daran mit, mittel- und langfristig dezentrale Wohnmöglichkeiten für Geflüchtete zu schaffen, um die Integration zu fördern. Hier hat die Städtische Wohnbau eine besondere Rolle und Verantwortung.

Bei all diesen Maßnahmen muss darauf geachtet, dass lebendige Nachbarschaften unterstützt, und Begegnungsräume geschaffen werden. Familienfreundiche Quartiere und Chancen der dort Lebenden auf Teilhabe und Integration sind für uns GRÜNE die Leitlinien einer modernen Wohnpolitik („Soziale Stadt“)